Wir sind auf der sicheren Seite wenn wir annehmen, dass Medien stärker und nachhaltiger wirken als wir in unseren Forschungen nachzuweisen vermögen.
Medien – Medienwirkungen – Medienethik
In der Zeit von 1970–1990 engagierten wir uns an meinem Lehrstuhl in verschiedener Weise an den in der Öffentlichkeit intensiv geführten Diskussionen über die Wirkungen des damals noch relativ neuen Mediums «Fernsehen». Wir untersuchten empirisch seinen Stellenwert im Alltag von Familien (5.7, 5.12), analysierten den Stand der Forschung (Zf. 4.14), nahmen Teil an den Debatten über die mutmaßlichen Folgen der Privatisierung der Medien (Zf. 4.15, Zf. 4.23) sowie den absehbaren Veränderungen durch neue Technologien wie Kabelfernsehen (5.17) und HDTV (Zf. 1.10). Wichtig war ferner meine gutachterliche Tätigkeit für das Bundesverfassungsgericht im Fall des «Soldatenmords von Lebach» (4.4, 4.5), bei dem es im Kern um die Abwägung zwischen Persönlichkeitsentfaltung und Medienfreiheit ging.
Perspektivisch verknüpften wir Einsichten der ökologischen Sozialisationsforschung mit dem Konzept einer «Medienökologie» (4.26, 5.29). Dies ermöglichte ein Verständnis von Medienwirkungen insbesondere bei Kindern und Jugendlichen als Zusammenspiel von Inhalten, Technologien, deren Organisation und Kommerzialisierung, die Konsequenzen für die Persönlichkeitsentwicklung (Zf. 1.13) und darauf bezogene sozialethische Überlegungen. (Zf. 5.23)